Was sind Schweißtraktoren? – Vorteile und Einsatzbereiche

Schweißtraktoren auf Rädern oder Schienen stellen eine sinnvolle teilautomatisierte Lösung dar, wenn es um lange und kurvige Schweißnähte geht. Sie können horizontal und vertikal eingesetzt werden, erhöhen die Wirtschaftlichkeit in der Produktion, liefern präzise Ergebnisse und sind dabei flexibler als vollautomatische Schweißroboter.

Was Schweißtraktoren auszeichnet

Schweißtraktoren ermöglichen auf Grund ihrer exakten Positionierung über der herzustellenden Schweißnaht eine kontinuierliche und präzise Brennerführung. Dadurch kann sich der Schweißer auf die Einstellung und Kontrolle der Schweißparameter konzentrieren. Kommt es zu Problemen oder Fehlern, kann der Bediener sofort eingreifen.

Der Einsatz von Schweißtraktoren erhöht nicht nur die Qualität von Schweißnähten, sondern auch die Produktivität in der Fertigung. Durch unterbrechungsfreies Schweißen wird die Arbeitsgeschwindigkeit enorm gesteigert. Gleichzeitig ergibt sich eine stark vereinfachte Reproduzierbarkeit von gleichen Schweißnähten durch die Geräte. Zudem kann der Aufwand für Nacharbeiten deutlich gesenkt werden. Das spart Zeit und Kosten.

Wesentliche Merkmale und Einsatzbereiche von Schweißtraktoren

Je nach Ausführung der Modelle eignen sich Schweißtraktoren für Schweißtechniken wie MIG/MAG, WIG, und WIG-KD sowie für CUT-Autogen- und Plasma-Schneiden. Die Stromversorgung erfolgt per Kabel oder Akku. Die Geräte können an horizontalen, vertikalen, schrägen und kurvigen Flächen gleichermaßen gut eingesetzt werden und haben zum Beispiel bei großen Kesseln und Behältern auch mit konkaven oder konvexen Produktgeometrien keine Schwierigkeiten.

Programmierbare Schweißtraktoren verfügen über eine Speichereinheit, in der eine bestimmte Anzahl an Pendel- und Schweißabläufen gespeichert und jederzeit abgerufen werden kann. Einstellbare Parameter sind unter anderem die Gesamtlänge einer Schweißnaht oder die Segment- und Lückenlänge.

Zu den typischen Anwendungsbereichen von Schweißtraktoren zählen:

  • Anhänger- und Schienenfahrzeugbau
  • Schiffsbau
  • Kesselbau (Wasser-, Öl- und Lkw-Tanks)
  • Längs- und Kehlnähte an Kranbahnen
  • Brückenbau
  • u.v.m.

Nachhaltige Verbesserung der Arbeitsbedingungen

Nicht zu unterschätzen sind auch die positiven Auswirkungen von Schweißtraktoren auf die Arbeitsbedingungen für die bedienenden Personen. Der größere Abstand zum Brenner senkt grundsätzlich die Belastung durch Hitze. Vor allem aber werden Muskeln und Gelenke geschont, denn das Schweißen langer, geradliniger Nähte von Hand führt zu Zwangshaltungen, die den Körper der Schweißerin oder des Schweißers stark belasten und schneller ermüden lassen. Gesundheitsbedingte Ausfallzeiten lassen sich auf diese Weise verringern.

Die Vorteile von Schweißtraktoren noch einmal im Überblick:

  • optimale Qualität der Schweißnähte bei langen und gekrümmten Bauteilen
  • eine deutlich höhere und unterbrechungsfreie Einschaltdauer als bei Handschweißgeräten
  • mehr als eine Verdoppelung der Schweißgeschwindigkeit gegenüber Handschweißen möglich
  • Nutzung mit verschiedenen Schweiß- und Schneidtechniken
  • vielfältige Parametereinstellungen, Programmier- und Speichermöglichkeiten
  • einfache Handhabung
  • weniger körperliche Belastung des Bedienpersonals und dadurch weniger gesundheitsbedingte Fehlzeiten

Bild: ©Bogdan Vasilescu /Adobe Stock

Veröffentlicht in MWS Blog.