Schutzausrüstung-Schweissen

Diese Schutzausrüstung braucht man beim Schweißen

Beim Schweißen arbeitet man mit hohen Stromstärken, Spannungen, Hitze und Feuer. Deshalb ist eine spezielle Schutzausrüstung erforderlich, die die Arbeitssicherheit in jeder Situation sicherstellt. Dabei müssen nicht nur die Augen und der Kopf, sondern auch die Arme und der restliche Körper geschützt werden. In diesem Beitrag erfahren Sie, was alles zur Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) gehört und welchen Anforderungen sie genügen muss.

Grundsätzliche Eigenschaften der Schweißerbekleidung

Grundsätzlich muss die Persönliche Schutzausrüstung beim Schweißen folgenden Ansprüchen genügen:

  • Feuerfestigkeit
  • Hitzebeständigkeit
  • Nicht wärmeleitend
  • Nicht elektrisch leitend
  • Lichtschutz
  • Gute Festigkeit
  • Resistenz gegen spitze und scharfe Gegenstände

Darüber hinaus gibt es noch einige spezielle Anforderungen an die einzelnen Teile der PSA. Im Folgenden lernen Sie die wichtigsten davon kennen.

Der Schweißerhelm

Der Schweißerhelm hat die Aufgabe, den Kopf des Schweißers und seine Augen vor Feuer, umherfliegenden harten Gegenständen und Splittern zu schützen. Darüber hinaus sorgt er für den Schutz des Augenlichts. Der ist aufgrund der starken Lichteinwirkung mit ultravioletter und infraroter Strahlung wichtig, die beim Lichtbogenschweißen entsteht.

Um diesen Aufgaben gerecht zu werden, haben Schweißerhelme eine Reihe besonderer Ausstattungsmerkmale. Hier ist vor allem die Verdunkelung hervorzuheben. Sie schützt vor UV- und IR-Strahlung.

Moderne Schweißhelme sind mit einer automatischen Verdunkelung ausgestattet. Sie aktiviert sich selbst nur wenige Millisekunden, nachdem der Lichtbogen gezündet wurde. Das bietet den Vorteil, dass der Helm nicht abgenommen werden muss, wenn das Werkstück betrachtet oder Justierungen an der Elektrode vorgenommen werden müssen. Möglich wird dies mit einem Lichtsensor, der das Zünden des Schweißbogens registriert, einem LCD-Bildschirm, der das Sichtfeld abdunkeln kann, und einer elektronischen Steuerungseinheit

Ergänzend zum Schweißerhelm kann das Tragen einer Atemschutzmaske erforderlich sein. Sie verhindert, dass der Schweißer Ruß und Schweißgase einatmet, die während des Schweißprozesses entstehen.

Wenn kein UV-Schutz notwendig ist und auch keine anderweitigen Gefahren von der Umgebung ausgehen, kann alternativ eine Schweißerbrille aufgesetzt werden. Auch diese verfügt über einen Schweißerschutzfilter (ADF = Automatic Darkening Filter) und ist am Rand mit einem Sichtschutz ausgestattet.

Die Schweißerhandschuhe

Da die Hände des Schweißers sich in unmittelbarer Nähe von glühend heißem Metall und Hochspannungs- und Starkstromquellen befinden, sind bei der Arbeit spezielle Schweißerhandschuhe zu tragen.

Sie müssen aus einem hitzebeständigen Material bestehen und schwer entflammbar sein. Gleichzeitig müssen sie auch gegen Elektrizität isoliert sein. Der Großteil der Handschuhe ist aus Rindspaltleder gefertigt. Zusätzlich ist bei manchen Modellen ein Baumwollfutter integriert. Es isoliert zusätzlich und sorgt zudem für einen angenehmen Tragekomfort.

Die Herausforderung bei der Herstellung besteht darin, die Handschuhe einerseits optimal zu isolieren und die Hände des Trägers zu schützen, sie andererseits aber auch komfortabel und flexibel genug zu gestalten, um präzises Arbeiten zu ermöglichen.

Der Oberkörperschutz

Beim Schutz des Oberkörpers kommen je nach Anwendungssituation Schweißerwesten und Schweißerjacken bzw. Schweißerschürzen zum Einsatz. Schweißerwesten, -schürzen und -jacken bestehen wie die Handschuhe aus robustem feuerfestem Material wie zum Beispiel schwer entflammbarem Baumwollgewebe oder Leder.

Die Auswahl richtet sich nach der spezifischen Gefahrensituation. Schweißerjacken kommen vor allem bei starker Hitzebelastung zum Einsatz. Schweißerschürzen hingegen werden getragen, wenn lediglich der vordere Körper geschützt werden muss, weil andere Teile des Körpers bereits anderweitig abgesichert sind. Hier spielt auch die Frage nach dem Gewicht und dem Tragekomfort eine Rolle.

Der Unterkörperschutz

Zu guter Letzt muss beim Schweißen auch der Unterkörper geschützt werden. Schweißerhosen sind wie der Rest der Bekleidung aus Baumwolle oder Leder gefertigt. Wenn der Schutz der Schweißerhose nicht ausreicht, können zusätzlich auch noch Schweißergamaschen erforderlich sein.

Schweißerschuhe müssen dieselben Anforderungen erfüllen wie sonstige Sicherheitsschuhe, die auf Baustellen getragen werden. Sie bestehen aus feuerfesten Materialien wie Leder und sind in der Regel zusätzlich mit einer Stahlkappe zum Schutz der Zehen ausgestattet.

Bild: ©berkut_34/Adobe Stock

Veröffentlicht in MWS Blog.