Die Unterschiede zwischen Schweißen und Löten

Schweißen und Löten stellen anspruchsvolle Arbeiten dar. Neben dem fachlichen und handwerklichen Können erfordern sie auch die passende Arbeits- und Schutzausrüstung. Doch worin bestehen eigentlich die Unterschiede zwischen Schweiß- und Lötarbeiten? Hier erfahren Sie Näheres über die Anwendung der beiden Techniken.

Die unlösbaren Verbindungen Schweißen und Löten

Aufgrund ihrer Gemeinsamkeiten erfordert es einen genaueren Blick auf Schweiß- und Lötarbeiten, um die Unterschiede herauszukristallisieren. So handelt es sich beispielsweise bei beiden um thermische Verbindungstechniken. Allerdings entsteht die Verbindung zwischen den jeweils zu bearbeitenden Elementen auf verschiedene Weise. Zudem hängt sie von den Verbindungsmöglichkeiten ab, die die zu bearbeitenden Materialien hergeben. So lassen sich beispielsweise bei einem Lötvorgang unterschiedliche Metalle miteinander verbinden. Bei einem Schweißvorgang hingegen muss es sich um gleiche Metalle oder Kunststoffe handeln. Diese werden durch eine Schmelzzone miteinander verbunden. Anders als beim Löten, wo die Verbindung über ein Verbindungsteil, das sogenannte Lot erfolgt. Doch schauen wir uns noch einmal beide Verfahren im Detail an, um die Unterschiede genauer herauszufiltern.

Der Arbeitsvorgang des Schweißens

Beim Schweißen existieren zwei wesentliche Verfahrensarten. Zum einen gibt es das mit Kraftaufwand einhergehende Press-Verbindungsschweißen, zum anderen das ohne Kraftaufwand ablaufende Schmelz-Verbindungsschweißen. Bei beiden Verfahren existieren jeweils noch Unterarten des Schweißens, wie beispielsweise das Elektrodenschweißen, eine Form des Schmelz-Verbindungsschweißens.

Das Schweißen schmilzt zwei Werkstücke an einer Verbindungsstelle, je nach Schweißart unter Zuhilfenahme eines zusätzlichen Werkstoffes. Hierbei entstehen Temperaturen von 3.200 Grad Celsius und mehr, was das Anschmelzen und somit die Verbindung zwischen den Werkstücken ermöglicht. Die Anwendung der im Gegensatz zum Löten deutlich höheren Temperatur sorgt auch für eine haltbarere Verbindung.

Schweißen erfordert immer eine Persönliche Schutzausrüstung (PSA). Sie besteht aus Schweißhelm und -handschuhen sowie einem Oberkörper- und Unterkörperschutz. Diese Ausrüstung ist wichtig, um vor der beim Schweißen entstehenden Hitze, Funkenflug, Elektrizität, Licht und potenziellen Verletzungen durch spitze oder scharfe Gegenstände zu schützen. Je nach Verfahren kommen unterschiedliche Schweißgeräte und Schweißzubehör zur Anwendung.

So funktioniert das Löten

Beim Löten wird im Gegensatz zum Schweißen mit niedrigeren Temperaturen gearbeitet. Zudem muss das Lot, das die Verbindung zwischen zwei Werkstücken herstellt, lediglich erwärmt werden. Für eine Lötverbindung kommen diverse metallische Werkstoffe zum Einsatz.

Es gibt Weichlöten und Hartlöten. Beim Weichlöten schmilzt das verwendete Lot innerhalb eines Temperaturbereichs ab 180 und bis zu 450 Grad Celsius. Als Werkzeug bei diesem Vorgang kommen Lötkolben, Lötpistolen oder Gaslötgeräte zum Einsatz. Das Verfahren sorgt für eine dichte Verbindung, die allerdings nicht sehr belastbar ist.

Für eine höhere Beanspruchung wird das Hartlötverfahren angewandt. Hier liegt die Arbeitstemperatur bei über 450 Grad Celsius. Zu den Werkzeugen bei diesem Verfahren gehören Löt- und Autogenschweißbrenner sowie spezielle Hartlötbrenner. Aufgrund der höheren Arbeitstemperatur kommen beim Hartlöten andere Lötverbindungen zum Einsatz als bei Weichlöten. Je nach Art des Lots variiert daher auch insgesamt die Temperatur der beiden Lötverfahren.

Wie auch beim Schweißen sind beim Löten einige Vorkehrungen und Schutzmaßnahmen erforderlich. Neben der Sauberkeit der zu bearbeitenden Materialien und des Arbeitsgeräts dürfen aufgrund der entstehenden Hitze keine leicht entflammbaren Gegenstände im Arbeitsbereich sein. Während eine Schutzbrille beim Löten vor Lotspritzern bewahrt, ist auch der direkte Hautkontakt zu vermeiden.

Bild: ©maxhalanski /Adobe Stock

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